Behind the scenes – Einheitslohn und Vertrauens Arbeitspensum

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14. Februar 2024

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Artikel

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5min

Aufbauend auf unserem letzten Blogpost der «behind the scenes» Serie, wollen wir weitere Einblicke hinter die Kulissen bieten und etwas tiefer in das Thema des Einheitslohns und Vertrauens Arbeitspensums bei re:thinc eintauchen.

Wie du bereits im letzten Blogpost, «Behind the scenes – Die Geschichte von re:thinc», lesen konntest, sind wir stark von Ideologie geprägt. So auch in der Art, wie wir unseren Lohn und Arbeitspensum definieren.

Wir haben re:thinc vor fast 7 Jahren gegründet, nicht um möglichst viel zu verdienen, sondern um an Dingen zu arbeiten, die uns Spass machen und um einen Arbeitsort zu schaffen der uns psychologische Sicherheit und Freiheit gibt. Geld, also der Lohn, stand immer im Hintergrund und soll kein treibender Faktor für re:thic sein, sondern mehr ein Ergebnis anderer Faktoren.

Wir schätzen die Zeit jedes Einzelnen gleichermassen

Bei re:thinc legen wir Wert darauf, die Arbeitszeit jedes Einzelnen gleichermassen zu schätzen. Daher ist unser Lohn unabhängig von individueller Ausbildung, beruflichem Hintergrund oder vorhandenen Fähigkeiten für alle gleich. Denn wir sind der Überzeugung, dass jede Person einen einzigartigen Beitrag leistet und somit am Ende alle den entsprechenden Mehrwert für das Team und die Firma erzeugen. Mit diesem Grundsatz haben wir uns von Anfang an für den Einheitslohn entschieden. Mit folgenden Worten hielten wir dies bei der Gründung von re:thinc in unserer internen Vision fest.

«Wir sind fair – Es gibt keine unterschiedlichen Lohnstufen. Der Lohn wird gleichmässig entsprechend den geleisteten und vordefinierten Stellenprozenten an das Team verteilt.»

Vertrauen als Grundvoraussetzung

Eine wichtige Voraussetzung bei re:thinc ist, dass wir alle Inhaber zu gleichen Teilen sind. Somit können wir davon ausgehen, dass sich alle ihren aktuellen Umständen entsprechend bestmöglich für das Wohl der Firma und des Teams einsetzen. Diese Denkweise bildet einen zentralen Pfeiler des gegenseitigen Vertrauens.

Variable Löhne

Alles in einen Topf und dann wird verteilt. In etwa so funktionieren die Löhne bei uns. Gemäss der Ursprungsversion: «Der Lohn richtet sich nach den Einnahmen und kann variieren.» sind die flexiblen Löhne bis heute Bestandteil der re:thinc Finanzen. Klar, flexible Löhne sind etwas unvertraut, doch für uns bieten sie einige Vorteile.

Es war uns schon immer sehr wichtig, dass wir nicht aus finanziellen Gründen Projekte oder Mandate annehmen müssen, die unseren Werten nicht entsprechen. Mit den flexiblen Löhnen können wir Schwankungen der finanziellen Mittel abfangen und bleiben als Firma liquid, ohne grosse Reserven aufbauen zu müssen. Zudem müssen wir nicht stur an einem Ziellohn festhalten. Falls sich die Situation verändert, können wir flexibel darauf reagieren. So fällen wir als Team laufend Entscheide, beispielsweise über Projekte und Mandate, die effektiv unseren Lohn für die nächsten Monate finanzieren.

Jahres Ziellohn und Kontroll-Tabelle

Doch etwas finanzielle Sicherheit brauchen wir auch. Also, wie gehen wir vor? Jedes Jahr definieren wir gemeinsam für das nächste Jahr einen Ziellohn für eine Vollzeitstelle, den wir erreichen wollen. Dieser Ziellohn unterstützt uns dann laufend bei Entscheidungen, da wir schön sehen, wie viel Einnahmen wir pro Monat erzielen müssen, um diesen zu erreichen. Das unterstützt uns darin Entscheide zu treffen und deren finanzielle Auswirkungen abschätzen zu können. In einer Kontroll-Tabelle können wir dann einfach Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen und so einfach Ausblicke schaffen, wie die nächsten Monate aussehen.

Visualisierung einer Kontroll-Tabbellen Grafik

Unsere Einnahmen im letzten Jahr, wobei Rot die Differenz zum Ziel, Grün den Überschuss und die gestrichelte Linie den Jahresdurchschnitt repräsentieren.

Wie viel brauchen wir?

Jedes Jahr an unserem «re:treat und re:vision» Tag, schauen wir auf das vergangene Jahr zurück und gleichen unsere Wünsche und Visionen für das nächste Jahr ab. Dort legen wir auch immer einen «Ziellohn» fest, den wir im nächsten Jahr erreichen möchten. Dieser Ziellohn berücksichtigt die Wünsche und Bedürfnisse des Teams und kann vom letzten Jahr abgeleitet werden. Brauchen wir mehr, weniger, gleich viel, am Ende haben wir eine Zahl für eine Vollzeitbeschäftigung, die wir in unserer Kontroll-Tabelle festhalten können, um daraus die erwarteten Ausgaben abzuleiten (Bei uns als Dienstleister machen die Personalkosten mehr als 90% der Ausgaben aus).

Frei wählbares Arbeitspensum

Bei uns bestimmen alle ihr Arbeitspensum selbst. Dieses kann auch jederzeit nach Belieben geändert werden. Wichtig ist nur, dass dies mit dem Team abgesprochen ist und in der Ressourcenplanung entsprechend reflektiert wird. Denn bei re:thinc sind alle selbst für ihre Arbeitszeit verantwortlich. Mit der Grundlage, dass wir davon ausgehen, dass alle am Wohlergehen der Firma gleichermassen interessiert sind, macht es für uns keinen Sinn, Arbeitszeit aufzuschreiben und zu kontrollieren.

Wir vertrauen einander. Wir vertrauen darauf, dass alle ihren Beitrag leisten. Wir vertrauen darauf, dass jeder für seine Gesundheit und Wohlergehen einsteht und wir vertrauen darauf, dass wir eng genug miteinander arbeiten, um zu erkennen, falls sich jemand überarbeitet. Wichtig ist hier vielleicht auch anzubringen, dass wir aktiv daran arbeiten, dass wir keine Überstunden machen. Dies beginnt bereits in der Art, wie wir unsere Dienstleistung anbieten, was uns als Thema laufend beschäftigt und wir bei Gelegenheit auch mal in einem Blogbeitrag aufgreifen wollen.

Im Rahmen eines monatlichen «Board-Meetings» gleichen wir uns jeweils als Team ab, kommunizieren Abwesenheiten, Ressourcen, Wünsche und Anliegen. In diesem umfänglicheren Abgleich finden alle Themen ihren Platz, besonders diejenigen, die einen Entscheid vom ganzen Team benötigen.

Fazit

In den nun fast 7 Jahren haben wir sehr gute Erfahrungen mit unserem Einheitslohn und Vertrauens Arbeitspensum gemacht. Es ist sicherlich eine Konstellation, die auf viel gegenseitigem Vertrauen beruht und an die sich jeder etwas gewöhnen muss. Doch sind einmal alle etwas warm geworden, funktioniert es sehr gut und sehr flexibel.

Wir können also flexibel auf geschäftliche und private Geschehnisse eingehen, können von unseren Einnahmen leben und alle profitieren direkt vom Wohlergehen von re:thinc. Bisher konnten wir erfolgreich hohe Fixkosten, die uns Flexibilität nehmen, vermeiden und wurden nie durch finanzielle Gründe zu Entscheiden gezwungen.

Fragen oder Unklarheiten?

Zögere nicht, dich bei uns zu melden, falls dich ein Thema aus diesem Blogpost näher interessiert oder du etwas nicht ganz verstanden hast. Gerne beantworten wir deine Fragen direkt oder fassen diese in einem «häufig gestellte Fragen» Blogpost zusammen.